Gebt uns eine Perspektive und lasst uns wieder verkaufen!
BDS Bayern begrüßt Studie der Leopoldina
München – „Wir dürfen die langfristige Erholung des Mittelstandes nicht aus dem Blick verlieren. Ein Unternehmen lebt von Perspektiven und konkreten Planungen. Das gilt insbesondere auch für die aktuelle Situation. Unsere Wirtschaft muss jetzt wieder anlaufen dürfen – möglich machen soll das ein striktes Regelwerk. Die letzten Wochen haben gezeigt, dass sich Metzger, Bäcker und ganz besonders auch die Bevölkerung an die Hygienevorschriften halten. Das ist auch in allen anderen Wirtschaftsbereichen möglich! Ich betone, das Präsidium des Bund der Selbständigen – Gewerbeverband Bayern e. V., begrüßt daher das Ergebnis der Studie der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina ausdrücklich!“, so BDS Präsidentin Gabriele Sehorz.
Die Leopoldina-Experten schlagen vor, Geschäfte schrittweise wieder zu öffnen sowie das Reisen zu erlauben.
„Wir kleinen und mittelständischen Unternehmer sind das Rückgrat der bayerischen Wirtschaft und der Garant für Wohlstand, Zufriedenheit und Stabilität in unserem Lande. Die derzeitigen staatlichen Verordnungen sind eine große Herausforderung für uns. Um eine ausreichende medizinische Versorgung während der Corona-Pandemie zu gewährleisten, zeigen wir große Solidarität mit den Ausgangsbeschränkungen. Mittlerweile aber steht vielen unserer Betriebe das Wasser deutlich bis zum Halse – der Motor der bayerischen Wirtschaft kommt heftig ins Stottern. Die Finanzhilfen von Bund und Land sind ein willkommenes Signal der Wertschätzung. Sie helfen uns, wenn sie fließen, um kurzfristig zu überleben. Für eine langfristige Erholung müssen wir aber jetzt wieder agieren können. Wir müssen planen können und wir brauchen wieder Perspektiven. Die neueste Empfehlung der Leopoldina löst bei uns daher große Hoffnung aus“, so Sehorz weiter.
Um mit der gebotenen Vorsicht die Wirtschaft wieder zum Laufen zu bringen, fordert der BDS Bayern zeitnah die Verabschiedung eines verbindlichen Regelwerks, unter dessen Einhaltung die Wirtschaft schrittweise wieder hochgefahren werden kann. Die Gesundheit der Menschen muss bei allen Entscheidungen selbstverständlich immer an oberster Stelle stehen. Die Maßnahmen und Regeln sollen von Unternehmern auf Praxistauglichkeit geprüft und von einem ständigen Infektions-Monitorring begleitet werden.
„Die großen Discounter, die Metzger und Bäcker machen es uns doch vor – Abstand halten, Desinfektionsmittel an den Eingängen, Kundenzahl in den Geschäften beschränken und Plexiglas-Schutzkabinen für das Kassenpersonal – so funktioniert nun seit einigen Wochen der Verkauf im Lebensmitteleinzelhandel ohne das Corona-Virus leichtsinnig zu verbreiten. Was bei den „Großen“ und den Läden der Grundversorgung funktioniert, können alle anderen Betriebe auch!“
Die Experten der Leopoldina sprechen sich für eine freiwillige TrackingApp auf Smartphones aus. Weiterhin empfehlen die Wissenschaftler überall dort, wo Abstände nicht eingehalten werden können, eine Maskenpflicht. Damit könnten Hotels auch wieder Gäste zu touristischen Zwecken aufnehmen; denkbar wäre, dass die Mahlzeiten auf den Zimmern eingenommen werden. Fitness-Studios könnten in Abhängigkeit von Quadratmetern und der Anzahl der Geräte wieder begrenzt Sportler gleichzeitig trainieren lassen; geduscht wird aus Sicherheitsgründen zu Hause. Friseure und Therapeuten dürften ihre Tätigkeit mit Schutzmasken wiederaufnehmen. Auch der Besuch von Gaststätten könnte geregelt werden: maximal 4 Personen aus einem Haushalt dürfen an einem Tisch sitzen; möglicherweise muss die eine oder andere Tischgruppe vorübergehend aus dem Lokal entfernt werden, um die ausreichenden Abstände zu fremden Gästen zu gewährleisten; das Gaststättenpersonal trägt Schutzmasken. Seminare und Coachings könnten für kleine Gruppen in großen Sälen abgehalten werden. Während der Ladenöffnungszeiten dürfen auf Gehsteigen und Plätzen mobile Unterstellmöglichkeiten für Warteschlangen als Schutz vor Wind und Wetter aufgestellt werden. Auch die schon in einigen Foren diskutierte Einkaufsstunde für Senioren könnten eingeführt werden. Der Verkauf von Waren aus dem Fenster à la Drive-In ist für viele Branchen möglich. Und … und … und!
Sehorz abschließend: „In unserem Verband haben wir gemeinsam mit unseren Mitgliedunternehmen viele Ideen, die helfen, eine weitere Ausbreitung der Pandemiewelle zu verhindern und es trotzdem ermöglichen, dass die kleinen und mittelständischen Betriebe die Corona-Krise gut überstehen. Der BDS, als größter branchenübergreifender bayerischer Wirtschaftsverband steht mit seinen rund 15.000 Mitgliedsbetrieben für Gespräche rund um die Ausgestaltung einer umsichtigen Beendigung der Ausgangsbeschränkungen jederzeit bereit!“