Perspektive heißt für viele Regionen Lockdown
BDS kritisiert Fixierung auf Inzidenzwerte
München – Die Ministerpräsidentenkonferenz hat sich auf eine selbstbezeichnete Öffnungsperspektive geeinigt. Dem Druck der Bevölkerung wurde nachgegeben – das heiß ersehnte Ende der Einschränkungen hat Eckdaten erhalten. Es ist aber äußerst fraglich, ob und welche Schritte des vorgestellten Plans überhaupt erreichbar sind. Auf welch wackeligen Füßen das Stufenpapier steht, zeigt bereits jetzt die aktuelle Tendenz der Inzidenzwerte. Für den Ostbayerischen Raum ist nach diesem Plan gar keine Perspektive in Sicht.
Die angekündigte Teststrategie könnte, sobald die Tests auch flächendeckend zur Verfügung stehen, das Problem der Inzidenzwerte noch weiter verschärfen. „Grundsätzlich ist die vorgeschlagene Schnellteststrategie ein Werkzeug, um wieder mehr Leben unter möglichst sicheren Bedingungen zu gewährleisten. Absurderweise führt uns jeder erkannte Infizierte einen Schritt näher an den Lockdown, obwohl dadurch die Gefahr der Ansteckung für die Allgemeinheit verringert wird!“ Durch frühzeitige Isolierung der Infizierten werden vielen Menschen – auch gefährliche – Krankheitsverläufe erspart.
Breit angelegte Testungen sind richtig und wichtig! Viele Virologen weisen aber darauf hin, dass die Inzidenz nur einer von vielen Faktoren ist, der im Zusammenspiel das Infektionsgeschehen abbilden könnte. Weitere Kriterien könnten die Zahl der Testungen, die Impfquote und die Auslastung der Krankenhausinfrastruktur sein, um ein paar Beispiele zu nennen. „Bis hier ein Umdenken in Gang kommt, bleibt uns nur die Erkenntnis: Testen ja, unbedingt. Aber je nachdem, wie viel getestet wird, kann uns die so vollmundig angepriesene Öffnungsstrategie in den nächsten Lockdown führen“, so BDS Präsidentin Gabriele Sehorz enttäuscht.