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Oberfranken bietet vieles für Gründer:innen und Jungunternehmer:innen

Lebhafte Diskussion im Online-Event „Digital und nachhaltig – Oberfranken als Gründerstandort“, zu dem der Bund der Selbständigen gemeinsam mit dem BF/M und der IHK für Oberfranken einlud.

Oberfranken / Bayreuth – München ist als Gründungshauptstadt für Start-ups die Nummer Eins, denn die Hälfte aller Gründungen findet hier statt. Doch auch andere Standorte, ländlich geprägte Gebiete wie Oberfranken, bergen ein enormes Potential für Existenzgründer:innen. Darüber diskutierten Vertreter:innen aus der Praxis, Gründer:innen und der Politik über das aktuelle Thema: „Digital und nachhaltig – Oberfranken als Gründerstandort“. Kernthemen waren unter anderem der Ausbau der digitalen Infrastruktur in ländlichen Gegenden, der Abbau von Bürokratie und die Auswirkungen der sogenannten Künstlichen Intelligenz für den Mittelstand.

Nach der obligatorischen Begrüßung der organisierenden Institutionen betonte BDS Präsidentin Gabriele Sehorz, dass es nicht nur quantitative Faktoren sind, welche für Unternehmer von Wert wären. „Über allen Themen steht für mich die Wertschätzung für uns kleine und mittelständische Unternehmer – aus den Reihen der Politik aber auch aus der Bevölkerung. Die große Mehrheit von uns arbeitet fleißig, wir sind ehrlich und sehr fair den Mitarbeitern gegenüber.“ so Sehorz. „Wir brauchen wieder unsere Freiheit zurück um wirtschaftlich sinnvolle Entscheidungen treffen zu können. Das derzeitige Misstrauen in uns zerstört den Unternehmergeist in unserem Land. Wir leisten mit der regionalen Versorgung einen wichtigen Beitrag zum Thema Nachhaltigkeit. Umweltschutz und Resourcenschonung sind uns wichtig – viele von uns sind Familienbetriebe und damit gewohnt in Generationen zu denken,“ so Sehorz abschließend.

Michael Wunder, IHK für Oberfranken betonte, dass der Ausbau der digitalen Infrastruktur schneller geschehen und ein starker Abbau der Bürokratie stattfinden muss. Nur so können Fortschritte und Entwicklungen beschleunigt werden. Dies sei, neben der Unterstützung der Unternehmen im Bezug auf deren Klimaschutzbemühungen, eine der dringendsten Aufgaben der Politik. In seinem Schlussstatement stellte Wunder den Standort Oberfranken als Gründerstandort explizit heraus. „Es lohnt sich hier zu Gründen. Die Netzwerke sind exzellent ausgebaut und sehr hilfsbereit und das Leben, im Vergleich zu den großen Ballungszentren, noch erschwinglich. Die Kammern und die Wirtschaftsförderer der Städte und Gemeinden stehen stets mit Rat und Tat zur Seite.“, so der Berater für Unternehmensförderung.

Maximilian Bloß, Referent der Geschäftsleitung bei LAMILUX, mahnte, dass gerade in der Pandemie die Digitalisierung weiter ausgebaut werden müsse. Die Bandbreite ist groß, reicht von einfachen Excel Tabellen bis hin zu der viel diskutierten künstlichen Intelligenz.

Kerstin Rank, B2L GmbH & Co. KG, vertritt eine klare Meinung: „Nachhaltigkeit betrifft nicht nur den Bereich der Energien, sondern bedeutet auch, nachhaltige Gründungen zu fördern, da bisher nur 18% aller Neugründungen in diesem Bereich stattfinden“. Dem stimmte Jonas Szalanczi, NeuroForge GmbH & Co. KG, ebenfalls zu: „Nachhaltigkeit ist gemeinsam mit der Digitalisierung, auch in Form der Künstlichen Intelligenz, die Aufgabe des Jahrhunderts“.

Ein weiteres, häufig benutztes Schlagwort dieses Abends war „Transformation“. Das Problem ist, laut Werner Göbel, Change Engineering GmbH, nicht die Energieversorgung, sondern die Energieverteilung. Gerade dies macht eine Digitalisierung umso unabdingbarer.

Auch in der Rechtsanwaltskanzlei Mitter, ist Digitalisierung nicht mehr wegzudenken. „Die Digitalisierung führt in meinem Unternehmen zu Ressourceneinsparung von Papier, Fahrten Wohnung/Arbeit und vor allem zu Zeitersparnis mit der Folge der gesteigerten Wettbewerbsfähigkeit“. Mitter führt als Kleinunternehmer weiter aus: Investitionen in die elektronische Akte/papierlose Kanzlei, in die digitale Spracherkennung – statt Tippen nach Diktat – und in modernste Telekommunikations- und Homeofficestrukturen ermöglichen heute das uneingeschränkte dezentrale Arbeiten.

Dies alles gelingt nur, wenn auch die Finanzierung stimmt. Tim Pargent, MdL sprach sich daher dafür aus, dass gerade bei Gründern noch mehr getan werden müsse um diese mit entsprechenden Mitteln auszustatten. Hier sind sowohl der Staat, als auch private Investoren gefragt.

Oberfranken hat die zweitgrößte Industriedichte der Welt, davon alleine über 600 Hidden Champions, vier Hochschulen und deutlich günstigere Grundstücks- und Immobilienpreise. Eine gut ausgebaute Infrastruktur und eine teilweise erhöhte Fördermöglichkeit heben den Gründerstandort Oberfranken von anderen Region ab. So das Fazit des BDS.