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BDS Oberbayern West wählt neues Vorstandsteam

Tagung im Air Tech Campus Oberpfaffenhofen vereint Zukunft und Tradition

Oberbayern – So ungewöhnlich wie der Veranstaltungstag – es war der 29. Februar 2024 – so ungewöhnlich war der Tagungsort – der AirTechCampus des Sonderflughafens Oberpfaffenhofen im Landkreis Starnberg – an dem der knapp 2.500 Mitglieder zählende BDS Bezirksverband Oberbayern West die Delegierten zur diesjährigen Bezirksversammlung– eingeladen hat.

Prof. Dr. Christian Juckenack, Standortleiter des Sonderflughafens Oberpfaffenhofen, der Deutschlands bedeutendster Campus der Luft- und Raumfahrt ist und zu den 12 Flughäfen im Bundesinteresse als einzigartiger Sonder- und Forschungsflughafen zählt, begrüßte die Teilnehmer mit einem spannenden Einblick in die dort angesiedelten branchenspezifischen Unternehmen und Institutionen mit ihren rd. 8.000 Mitarbeitern. Neben dem angrenzenden Zentrum für Luft- und Raumfahrt ist die gesamte Prozesskette der Flugzeug- und Luftfahrttechnik, von Bildung über Forschung und Entwicklung, bis hin zur Produktion, dem Flugbetrieb und der Maintenance abgebildet, so Juckenack.

Die Teilnehmer konnten sich bei der Besichtigungsfahrt mit dem Bus über das Gelände unter anderem den Prototypen eines echten Lilium Flugtaxis ansehen. Auch die aktuellen Entwicklungen der Deutschen Aircraft sowie ein echten Dornier Flugbootes (Wasserflugzeug) konnten betrachtet werden.

Christoph Auer, langjähriger stellvertretender Bezirksvorsitzender und Sprecher des Landesausschusses, verwies bei seiner kurzen Eröffnung der Delegiertenversammlung, in Vertretung der krankheitsbedingt verhinderten Bezirksvorsitzenden Margit Schuhmann, auf die Bedeutung der bayerischen KMUs im Sinne ihrer tiefen Verwurzelung mit dem Standort und der örtlichen Gesellschaft. Beim anschließenden Rückblick auf die erfolgreiche Arbeit und zukunftsweisenden Inhalte des Bezirkes kam er mit Blick auf die sonst stabilen Mitgliederzahlen nicht umhin, auf die vielen „stillen Geschäftsschließungen“ hinzuweisen, die in der Öffentlichkeit und insbesondere der Politik – Bund, Land, Kommune – bedauerlicherweise meist wenig Beachtung fänden. Vor diesem Hintergrund appellierte Auer an die verantwortliche Politik, dringend die Rahmenbedingungen für die Unternehmer und Leistungsträger wieder attraktiver zu gestalten. Des Weiteren spannte sich der Bericht über diverse Leuchtturmprojekte im Bezirk, wie Pop-up – Shop (Diessen und Schrobenhausen), BDS Azubiakademien (demnächst Gründung Ingolstadt) bis hin zu Bezirksimpulsen zu Handwerkerhöfen und Gewerbeflächen in den Ortsverbänden. Ein Ausblick auf das künftige Programm, mit Schwerpunktthemen auf die (post-Corona) – regionale Vernetzung der Ortsvorstände durch Runde Tische, Veranstaltungen und Konzepte für Jungunternehmer und zur Entwicklung der Kommune (Konzept Standortumfragen) rundeten den Bericht ab.

Präsidentin Gabriele Sehorz betonte bei ihrem Grußwort, wie wichtig die Verbindung zwischen Tradition und Vision sei. Gerade vor dem Hintergrund des 150-jährigen Bestehens des BDS Bayern. Als Unternehmer, so Sehorz, sei es wichtig etwas zu wagen und oftmals seine eigenen Grenzen zu überschreiten. Leider, bemängelte sie, fehle der Regierung oft das Verständnis für die Sorgen und Nöte der Unternehmer, ebenso wie die Regierung den Selbständigen als ehrbare Kaufleute vertrauen sollte. Sie schloss mit dem Appell an die Politik im Land: „Macht uns das (Anm. Verf.: unternehmerische) Leben wieder leichter!“

Britta Hundesrügge, stv. Landrätin (FDP), selbst selbständige Unternehmerin in der Landkreiskommune Gauting, adressierte an die erfolgreichen, Steuern und Abgaben zahlenden und Arbeits- und Ausbildungsplätze stellenden Betriebe frank und frei: „Wir brauchen Euer Geld!“ Für Infrastruktur, Gemeinwohlbelange (Kinderbetreuung, Schwimmbäder), bis hin zum ÖPNV, der idealerweise die Mitarbeiter zu den Unternehmen und wieder nach Hause bringt. Im Rahmen von Planungen und Standortentwicklungen (Leerstände, Expansionen etc.) bemängelte sie neben zu engen Bedingungen in den Bebauungsplänen für gewerbliche Nutzungen und Wohnraumplanungen, die langen Genehmigungszeiten und langwierigen Verfahrensabläufe und würde sich als Lösung das österreichisch-vatikanische Erfolgsmodell einer sogenannten „Baukonklave“ wünschen, bei welchem – in Anlehnung an den Namensvetter im Vatikan – alle erforderlichen Träger öffentlicher Belange so lange am Tisch sitzen bleiben (müssten), bis am Ende weißer Rauch aufsteigt, also eine für alle Beteiligten tragbare Lösung gefunden ist.

Als weiteres Highlight der Veranstaltung gab es einen spannenden Impulsvortrag zum Thema „Transferieren und Florieren: KMU im digitalen Zeitalter – Chancen des digitalen Wandels und der künstlichen Intelligenz“. Referent Vincent Homp, Berater für das Projekt Zukunftszentrum Süd des Bildungswerks der Bayerischen Wirtschaft, gab einen ersten Einblick in die Zukunft der Digitalisierung in den Unternehmen.

Wahlen

Bei den anstehenden Wahlen wurden in den Bezirksvorstand gewählt: Tobias Bogenrieder (LK Garmisch-Partenkirchen, Vorsitzender), Bastian Kubitza (LK Fürstenfeldbruck, Stv. Vorsitzender), Reinhard Schmieder (LK Weilheim-Schongau, Stv. Vorsitzender), sowie als Vorstandsmitglieder des erweiterten Vorstandes: Benjamin Neudert (LK Starnberg), Petra Weuse (LK GAPA-WM), Hans-Peter Sander (LK Landsberg), Dirk Dlugosch (LK Freising), Daniela Missere (LK Dachau), Carsten Schuchhardt (LK Fürstenfeldbruck), Klaus Schuster (LK Pfaffenhofen/Ilm), Christoph Auer (LK Fürstenfeldbruck), Margit Schuhmann (LK München). Ferner wurden als Vertreter des Landesausschusses, neben dem qua Satzung stimmberechtigen Vorsitzenden Tobias Bogenrieder in denselben gewählt: Reinhard Schmieder und als Stellvertreter Bastian Kubitza.

Die Teilnehmer waren von der rundum gelungenen und spannenden Veranstaltung begeistert, der der Spagat zwischen Vision und Realität, Tradition und Modernität optimal gelungen ist. Das größte Lob kam als Krönung zum Schluss, als ein bislang noch nicht aktives Mitglied Bezirksgeschäftsführer Uwe Jennerwein fragte, was es denn tun müsse, „um bei Euch dabei zu sein?“

Auf dem Bild nach der Wahl (v.l.n.r.): Dirk Dlugosch (Vorstandsmitglied), Uwe Jennerwein (Bezirksgeschäftsführer Oberbayern West), Reinhard Schmieder (Stv. Vorsitzender), Klaus Schuster (Vorstandsmitglied), Bastian Kubitza (Stv. Vors.), Gabriele Sehorz (Präsidentin BDS Bayern), Benjamin Neudert (Vorstandsmitglied), Tobias Bogenrieder (Bezirksvorsitzender Oberbayern West), Christoph Auer, Daniela Missere, Petra Weuste, Hans-Peter Sander (alle Vorstandsmitglieder). (Nicht auf dem Foto, aber in den Vorstand gewählt: Carsten Schuchhardt, Margit Schuhmann).