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BDS Spitze im Austausch mit der Handwerkskammer für München und Oberbayern

Präsidentin Sehorz sieht Handlungsbedarf

München – In einem kürzlich stattgefundenen Treffen zwischen der Führung des Bundes der Selbständigen (BDS) und der Handwerkskammer für München und Oberbayern standen die aktuellen Herausforderungen im Bau- und Handwerkssektor im Mittelpunkt. Angesichts eines massiven Einbruchs im Wohnungsbau, der etwa 30 % beträgt, und der damit verbundenen Gefahren eines Arbeitskräfteverlusts war der Austausch zwischen den Spitzenvertretern von großer Bedeutung.

Die Finanzierung im Wohnungsbau hat einen historischen Tiefstand erreicht, was den Bau von neuen Wohnanlagen erheblich erschwert. Auch der Einbruch bei den Sanierungen ist dramatisch. Neben den hohen Preisen sind die angestrebten energetischen Ziele kaum zu erreichen. Um den Bausektor zu stabilisieren, muss darüber diskutiert werden, ob möglicherweise übertriebene Vorgaben über Bord geworfen werden müssen. Eine zentrale Forderung aus dem Treffen war, dass Bauen günstiger und einfacher werden muss, um die Attraktivität und Machbarkeit von Bauprojekten zu erhöhen.

Die Handwerkskammer warnt vor der Gefahr, dass im Bausektor Arbeitsplätze abgebaut werden, obwohl vor allem neue Wohnungen dringend gebraucht werden. Der Präsident der Handwerkskammer, Franz Xaver Peteranderl erklärte, dass ein Sondereffekt auf dem Fachkräftemarkt die Förderung der Selbständigkeit in Kroatien ist. Dadurch kommen viele Arbeitskräfte schon nicht mehr nach Deutschland und die Lage verschärft sich zusätzlich. Die Fachkräftegewinnung im Ausland muss hier ähnlich agil laufen wie es bereits bei Pflegekräften funktioniert.

Es gilt daher, dringend die Rahmenbedingungen zu gestalten, um neue Projekte zu ermöglichen. Private Investoren brauchen vor allem Verlässlichkeit.

Auch die digitale Eingabe von Bauanträgen führt in der Praxis nicht zur erhofften Beschleunigung von Bauprojekten. Das Verfahren ist zu optimieren. BDS-Präsidentin Sehorz betonte, dass die Behörden nach der Einreichung innerhalb einer kurzen Frist eine verbindliche Rückmeldung geben müssten, ob alle Unterlagen vollständig sind oder welche Nachforderungen ggf. bestehen. Nur so kann ein durchgängig schneller Verfahrensgang gewährleistet und damit auch eine schnelle Umsetzung der Bauprojekte erreicht werden.

Die Verbände verabredeten eine enge Abstimmung bei den Angeboten zu Fortbildungsmaßnahmen an der Bauakademie Feuchtwangen sowie bei der BDS AzubiAkademie.

„Dieses einmalige Projekt des BDS Bayern kann eine Ausbildung bei Handwerksbetrieben vor Ort zusätzlich noch attraktiver machen. Wir müssen unsere Handwerksbetriebe in Sachen Nachwuchs tatkräftig unterstützen. Beim Thema Fachkräftemangel müssen Kammern und Verbände ihre Kräfte bündeln, um gemeinsam den Mangel zu bekämpfen“, so der Hauptgeschäftsführer des BDS Bayern, Michael Forster.

Das Treffen zeigt deutlich, dass sowohl die Handwerkskammer als auch der BDS entschlossen sind, gemeinsam Lösungen zu entwickeln und umzusetzen, um die aktuellen Herausforderungen zu meistern und die Zukunft des Handwerks in München und Oberbayern positiv zu gestalten.