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Sehr geehrte Herren Staatsminister,

sehr geehrter Herr Sibler,

sehr geehrter Herr Aiwanger,

 

wir wenden uns heute an Sie, nicht nur mit einem Appell, sondern mit einem dringenden Hilferuf. Vertrauen Sie bitte auf das Verantwortungsbewusstsein unserer Unternehmen. Bitte beachten Sie, dass Ihr Erfolg bei der Pandemiebekämpfung nicht nur von der Bereitschaft der Zivilgesellschaft, sondern eben maßgeblich auch von uns Unternehmern abhängt. Wer Partner braucht, sollte diese nicht leichtfertig vor den Kopf stoßen.

Wir, der Bund der Selbständigen – Gewerbeverband Bayern e.V., beraten nun seit Beginn der Corona-Krise unsere Mitglieder, informieren sie mehrmals täglich, fragen Stimmungen und Meinungen ab, formulieren Forderungen und Lösungskonzepte. In erster Linie stehen wir aber Seit an Seit mit unseren rund 15.000 bayerischen Mitgliedsunternehmen in dieser wirtschaftlich schweren Zeit. Wir helfen dort, wo wir es können, damit die Unternehmen es auch schaffen, die Übernahme ihrer gesellschaftlichen Verantwortung, die kaum ein Mitglied dem Grunde nach in Frage stellt, auch wirtschaftlich zu überleben.

 

Allen Schwierigkeiten zum Trotz waren die vergangenen Wochen und Monate von großer Solidarität unserer bayerischen Unternehmen geprägt. Unternehmer kämpfen um die Arbeitsplätze ihrer Angestellten, investieren in der Regel überobligatorisch in Hygienemaßnahmen und -konzepte und gewichten den Schutz der Mitarbeiter und Kunden schwerer als den eigenen wirtschaftlichen Erfolg. Besondere Schwierigkeiten ergeben sich für Kulturschaffende und für den gesamten Bereich der Freizeitwirtschaft. Mit der 2G-Plus Regelung und den dazugehörigen Kapazitätsbeschränkungen ist ein wirtschaftlicher Betrieb nicht möglich. Mit 25 % Auslastung ist der Betrieb beispielsweise eines Kinos unmöglich. Und dabei wird nicht beachtet, dass von einer Kulturveranstaltung kein höheres Infektionsrisiko als von der Gastronomie ausgeht, bei der die 2G Regel gilt. Warum hier eine Ungleichbehandlung vorherrscht, ist aus unserer Sicht nicht verständlich. Mit 2G würde ein kostendeckender Betrieb eher wieder möglich. Damit plädieren wir natürlich auf keinen Fall für eine schärfere Regelung für die Gastronomie, sondern für eine verbesserte Gleichbehandlung aller Branchen!

 

Es drängt sich für uns leider der Eindruck auf, dass hier Symbolpolitik auf den Schultern der Unternehmerinnen und Unternehmern betrieben wird und kein verhältnismäßiger und zielgerichteter Infektionsschutz.

 

Wir fordern Sie daher auf, weiter auf das Verantwortungsbewusstsein unserer Unternehmerinnen und Unternehmer zu setzen. Sie würden ein dringend notwendiges Zeichen der Wertschätzung an Ihren Partner in der Krise, den Mittelstand, senden.

Politik und Wirtschaft funktionieren nur als Partner, gerade in dieser Pandemiezeit. Verlieren Sie das bitte nicht aus den Augen!  Viele Fehler zu Lasten der Unternehmer wurden in den letzten Monaten schon gemacht. Mit der aktuellen Lage bei Kulturschaffenden und auch im Sport riskieren Sie die Akzeptanz der Maßnahmen und die finanzielle Zukunft einer ganzen Branche.

 

Beste Grüße und bleiben Sie gesund.

 

 

Gabriele Sehorz

Präsidentin BDS Bayern