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Starke Frauen – starke Wirtschaft

Hybride Veranstaltung diskutiert die Rolle der Frau in der Wirtschaft

 

Bamberg – Immer mehr Frauen nehmen wichtige Positionen in der Wirtschaft ein. Trotz vieler politischer Bemühungen ist in Führungspositionen der weibliche Anteil allerdings nach wie vor auffallend gering. Mögliche Ursachen sowie Lösungsansätze wurden im Podium des Bund der Selbstständigen Bayern diskutiert. Die Veranstaltung konnte online verfolgt werden und auch Fragen konnten hybrid gestellt werden. Moderiert von Mischa Salzmann von Radio Bamberg diskutierte unter anderem der Mitgründer des IT Startups „Tabo“ Christian Schieber, wie die anfangs vor allem männlich dominierte Firma durch weibliche Mitarbeiter profitiere. „Wir sind um 150 % besser geworden (…). Es kam eine andere Kreativität durch das gemischte Team (…)“, so Schieber. Barbara Bazalinska, Führungskraft der AK-Europe GmbH, berichtete von ihren Erfahrungen im Fahrzeugbau, einer absoluten Männerdomäne und den Selbstzweifeln, die sie vor allem im ersten Jahr begleiteten.

 

Eine wichtige Frage des Abends war auch, ob Frauen sich selbst immer noch zu klein reden – gerade in wirtschaftlichen Belangen – oder, ob sich dies im Laufe der Jahre geändert hat. Zur Sprache kam auch die Frauenquote sowie das allgemeine Bild der Frau in der Wirtschaft.

Anette Kramme, Staatssekretärin im Bundesministerium für Arbeit und Soziales sprach sich für eine solche Quote aus. Sie bemängelte aber auch die Auswahlkriterien in Personalabteilungen an. Vorgefertigte Algorithmen wählen nach festem Muster aus, meist zu Ungunsten der Bewerberinnen.

Besondere Schwierigkeiten gibt es immer noch in den MINT-Berufen. „Bemühungen auch die Technik-Branche für das andere Geschlecht attraktiv zu machen, gibt es!“, so Schieber. Vieles sei aber vor allem Erziehungssache. So würde man Mädchen noch immer eher in die sozialen Berufe schieben, während Jungs weiterhin in sämtlichen technischen Bereichen bestärkt werden.

 

Einen wichtigen Einblick in die Situation der Selbständigen brachte Dirk van Elk vom BDS, der für die erkrankte Präsidentin Gabriele Sehorz im Podium saß, in die Diskussion mit ein. Verwundert zeigte er sich, dass der Anteil von Frauen und Männern bei der Bildung recht ausgewogen sei, während dieser bei den Professuren der Frauenanteil lediglich bei 25 % läge. „Wo fehlt hier die Entwicklung? Ja, wir brauchen mehr Frauen in Führungspositionen, definitiv! – Ob dies jedoch durch eine Quote erreichbar ist, ist fraglich! Was können wir als Verband tun, damit es hier eine weitere positive Entwicklung gibt?“, gab van Elk in die Runde.

 

Den BDS selbst führt mit Präsidentin Gabriele Sehorz seit Jahren eine engagierte Führungskraft den Verband, die diese Position auch ohne Quote erreicht hat und den Verband hervorragend vertritt.