Allgemein

Corona-Epidemie

Wirtschaftliche Situation von Selbständigen verschlechtert sich drastisch

Erneute BDS Blitzumfrage zeigt verheerendes Ausmaß der Corona-Krise

München – Bereits in der vergangenen Woche hatte der BDS Bayern eine erste Folgenabschätzung im Kreise seiner Mitgliedsunternehmen erstellt. Diese Folgenabschätzung wurde nun wiederholt. Das Ergebnis zeigt das katastrophale Ausmaß und die unbarmherzige Härte, mit der das Corona-Virus die bayerischen Selbständigen trifft.

In der erneuten Blitzumfrage des größten branchenübergreifenden Wirtschaftsverbandes in Bayern, dem Bund der Selbständigen – Gewerbeverband Bayern e. V., die am vergangen Mittwoch um 14.00 Uhr gestartet ist, haben sich innerhalb von 20 Stunden 1.442 Unternehmerinnen und Unternehmer zurückgemeldet. Die Frage, ob sie bereits negative Folgen für ihr Unternehmen durch den Corona-Virus verspüren, bestätigten 81,6 (Vorwoche 57,8) Prozent mit JA.

Von den Betroffenen geben 88,9 (Vorwoche 79,7 Prozent) an, Umsatzeinbußen zu spüren. Des Weiteren ist die Angabe, Liquiditätsschwierigkeiten zu haben, nach oben geschnellt auf 39,3 (Vorwoche 17,1) Prozent. 27,8 Prozent mussten bereits Kurzarbeit anmelden und 12,2 haben bereits Kredite beantragt, 28,8 Prozent verspüren Probleme in der Lieferkette.

Des Weiteren stehen 1,1 Prozent der Unternehmen unter Quarantäne aufgrund eines positiven COVID-19 Falls. Bei 11,6 Prozent droht die Insolvenz und 0,3 Prozent mussten bereits die Insolvenz erklären.

Auf die Frage, ob das Unternehmen von einer Betriebsuntersagung aufgrund der Katastrophensituation betroffen ist, antworteten 54,17 Prozent mit „Nein“, 21,76 Prozent mit „teilweise“, 19,01 Prozent mit „JA“ und 5,00 Prozent mit „weiß nicht“.

Die Bewertung, wie schwerwiegend die bereits erfahrene Beeinträchtigung durch das Corona-Virus ist, ist in dieser Woche deutlich dramatischer ausgefallen, so bewerten lediglich noch 9,00 (Vorwoche 30,3) Prozent die Beeinträchtigung als „leicht“, 31,0 (Vorwoche 42,2) Prozent als „mittel“, 33,86 (Vorwoche 18,2) Prozent als „schwer“ und ein Drittel, also 33,86 (Vorwoche 9,4 Prozent), nun sogar als „existenzbedrohend“.

Von den befragten Unternehmen verfügen 84,1 Prozent über Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Bei 61,2 Prozent der Unternehmen sind die Mitarbeiter noch vor Ort im Unternehmen tätig. Bei 25,2 Prozent sind die Mitarbeiter teilweise im Homeoffice, bei 5,2 Prozent sind bereits alle Mitarbeiter im Homeoffice.
Bei 5,7 Prozent der Unternehmen kam es bereits zu Mitarbeiterentlassungen.

29,0 haben die Arbeitszeiten angepasst und 16,8 Prozent haben Mitarbeiter zur Kinderbetreuung nach Hause geschickt. Die Mitarbeiter von 27,2 Prozent der Unternehmen sind in Kurzarbeit.

Wir haben die Unternehmer gefragt die noch KEINE Beeinträchtigung der Corona-Krise (18,4 Prozent) spüren, ob sie dadurch vielleicht sogar einen positiven Effekt für ihr Unternehmen feststellen können. Dies verneinten 77,73 Prozent, lediglich 22,27 Prozent bejahten. Bei Letzteren ist der Grund nicht überraschend, es sind die unnötigen Hamsterkäufe.

Die befragten Selbständigen gliedern sich in: 4,2 Prozent Industrie, 24,6 Prozent Handwerk, 4,6 Prozent Bauwirtschaft, 16,6 Prozent Handel, 9,2 Prozent Tourismus/Gastronomie, 28,1 Prozent Dienstleistung (außer Tourismus/Gastronomie) und freiberufliche Tätigkeit 12,8 Prozent.