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Corona-Epidemie

Corona-Soforthilfe erst bei 5 Prozent der Antragsteller angekommen

Erneute BDS Blitzumfrage zeigt: Liquiditätsschwierigkeiten steigen –  mehr als jedes zweite Unternehmen hat bereits Hilfsmaßnahmen ergriffen

München – Bereits in der dritten Woche in Folge führte der Bund der Selbständigen – Gewerbeverband Bayern e.V. eine Folgenabschätzung unter seinen Mitgliedsunternehmen durch. Diese erneute Folgenabschätzung zeigt, wie sich das katastrophale Ausmaß und die unbarmherzige Härte, mit der das Corona-Virus die bayerischen Selbständigen trifft, von Woche zu Woche verschärfen.

In der dritten Blitzumfrage des BDS, dem größten branchenübergreifenden Wirtschaftsverband in Bayern, die am vergangen Freitag um 09.00 Uhr gestartet wurde, haben sich innerhalb von 24 Stunden 1.557 Unternehmerinnen und Unternehmer zurückgemeldet. Die Frage, ob sie bereits negative Folgen für ihr Unternehmen durch das Corona-Virus spüren, bestätigten 85,6 (Vorwoche 81,6 / erste Woche 57,8) Prozent mit JA.

Sonderbefragung: Welche Hilfsmaßnahmen wurden bereits ergriffen?

Mehr als jedes zweite Unternehmen, 58,9 Prozent, hat bereits Corona-Hilfsmaßnahmen ergriffen.

Davon ist die am meisten genutzte Hilfsmaßnahme mit 28,2 Prozent die Kurzarbeit. 22,7 Prozent haben die Steuervorauszahlungen reduziert. Auf dem dritten Platz folgt die bayerische Corona-Softhilfe mit 21,9 Prozent.

Die Antragssteller haben wir gesondert befragt, ob die Summe bereits beschieden bzw. ausgezahlt wurde. Hier antworteten 94,9 Prozent der Unternehmen mit „NEIN“. Die Summe kam lediglich bei 5,1 Prozent an. Hier ist weiter Geduld gefragt.

17,9 Prozent haben Steuerstunden beantragt, 14,2 Prozent haben die Erstattung der Umsatzsteuersondervorauszahlung (1/11) beantragt.

Jeder Vierte gab an, bereits Kredite beantragt zu haben:

13,0 Prozent über die KfW

8,6 Prozent über die LfA

5,2 Prozent über eine andere Bank

Von den Betroffenen geben 90,9 Prozent (Vorwoche 88,99 / erste Woche 79,7 Prozent) an, Umsatzeinbußen zu haben. Des Weiteren hat sich die Angabe, Liquiditätsschwierigkeiten zu haben, nach dem sprunghaften Anstieg in der Vorwoche, auf 39,3 Prozent stabilisiert (Vorwoche 39,4 / erste Woche 17,1). 27,6 Prozent (Vorwoche 28,8 Prozent) spüren Probleme in der Lieferkette. 21,8 Prozent beklagen, dass der Kunde in der derzeitigen Situation die Ware nicht abnehmen kann.

Des Weiteren stehen 1,9 Prozent (Vorwoche 1,1 Prozent) der Unternehmen unter Quarantäne aufgrund eines positiven COVID-19 Falls. Die drohenden Insolvenzen sind leicht gefallen – um 1,6 Prozent – auf 10 Prozent (Vorwoche 11,6 Prozent).

Von den befragten Unternehmen verfügen 83,7 Prozent über Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Bei 51,7 Prozent (Vorwoche 61,2 Prozent) der Unternehmen sind die Mitarbeiter noch vor Ort im Unternehmen tätig. Bei 27,2 Prozent (Vorwoche 25,2 Prozent) sind die Mitarbeiter teilweise im Homeoffice, bei 6,5 Prozent (Vorwoche 5,2 Prozent) sind bereits alle Mitarbeiter im Homeoffice.

Entlassungen steigen

Bei 7,7 Prozent (Vorwoche 5,7 Prozent) der Unternehmen kam es bereits zu Mitarbeiterentlassungen.

38,4 Prozent (Vorwoche 29,0) haben die Arbeitszeiten angepasst.

Kurzarbeit steigt rasant

Die Unternehmen mit Kurzarbeit sind im Vergleich zur Vorwoche um 13,9 Prozent, auf 41,1 Prozent gestiegen.

Die befragten Selbständigen gliedern sich in: 4,6 Prozent Industrie, 27,0 Prozent Handwerk, 4,3 Prozent Bauwirtschaft, 17,2 Prozent Handel, 8,1 Prozent Tourismus/Gastronomie und 25,8 Prozent Dienstleistung (außer Tourismus/Gastronomie) und freiberufliche Tätigkeit 12,9 Prozent.