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BDS Bayern lehnt realitätsfernen Vorstoß von Arbeitsminister Heil ab

München – Was vor Corona falsch war, ist mit oder während Corona nicht richtiger geworden. Der Bund der Selbständigen – Gewerbeverband Bayern e.V. kritisiert den neuerlichen Vorstoß von Hubertus Heil scharf. „In unsicheren Zeiten wie die jetzige sind klare rechtliche Rahmenbedingungen für Unternehmer, überlebenswichtig. Der neue Vorschlag aus dem Arbeitsministerium, bringt unsere Unternehmer unnötig in weitere Schwierigkeiten“, so Mittelstandspräsidentin Gabriele Sehorz, Präsidentin des Mittelstandsverbandes. „Unsere kleinen und mittelständischen Unternehmen kämpfen ums Überleben. Deshalb sollte es der allgemeine politische Konsens sein, die Unternehmer bestmöglich zu unterstützen, Bürokratie abzubauen und unsinnige Regelungen abzuschaffen.

„Ein genereller Anspruch auf Home-Office wäre vollkommen an der Realität unserer Unternehmerinnen und Unternehmer vorbei und würde nur hochbürokratische Ausnahmeregelungen nach sich ziehen!“, so das Fazit von Sehorz. Diese Ausnahmen wären notwendig, da es viele Branchen gibt, in denen ein Home-Office-Arbeitsplatz schlicht nicht umsetzbar wäre.

Sehorz betont jedoch: „Unsere Mitgliedsunternehmen sind nicht generell gegen eine flexible Arbeitsplatzgestaltung. Das Gegenteil ist der Fall, aber das muss im freiwilligen Dialog geschehen und nicht gesetzlich verordnet!“ Das kann sie auch mit Zahlen untermauern: 57 Prozent der Befragten gaben bei einer BDS-Umfrage an, dass in ihrem Betrieb ein Home-Office-Arbeitsplatz für Mitarbeiter möglich wäre. Dass von den Mitarbeitern schon der Wunsch nach einem solchen Arbeitsplatz geäußert wurde, bejahten lediglich 37 Prozent. Der Bund der Selbständigen – Gewerbeverband Bayern e.V. wollte von seinen Mitgliedern auch wissen, wie sich der derzeitige Ist-Zustand gestaltet. Die Frage „Bieten Sie Ihren Mitarbeitern derzeit die Möglichkeit, einen Homeoffice Arbeitsplatz zu nutzen?“ fiel wie folgt aus: 10,1 Prozent gaben an, dass jedem Mitarbeiter diese Möglichkeit zur Verfügung steht. Ja, aber nicht jedem Mitarbeiter, gaben 32,5 Prozent an. 22,2 Prozent bieten derzeit noch keine Home-Office-Arbeitsplätze an. Die restlichen 35, 4 Prozent stellten fest, dass dies in ihren Betrieben nicht möglich sei.

Der Mittelstandsverband fordert daher wiederholt, dass es der Organisation des Arbeitgebers vorbehalten sein muss, wie die Mitarbeiter letztendlich eingesetzt werden und wo. Er haftet schließlich auch für die dementsprechend auftretenden Risiken. Zudem seien alle grundlegenden rechtlichen Fragen des Versicherungsrechts, des Datenschutzes, Arbeitsplatzergonomie und der arbeitsrechtlichen Gleichbehandlung völlig ungeklärt.

„Es kann nicht sein, dass man aus sozialromatischen oder fiskalpolitischen Gründen andauernd in die Unternehmen hineinregiert. Das Ergebnis ist immer mehr Bürokratie, mehr Rechtsunsicherheit und mehr Kosten für unsere Unternehmer. Das muss aufhören!“, so Sehorz kämpferisch.